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Text und Fotos: Thorsten Hoyer, Wandermagazin

Unterwegs auf dem BergeSeen Trail

Autor und Wandermagazin-Chefredakteur Thorsten Hoyer entdeckt den 2017 neu eröffneten BergeSeen Trail im Salzkammergut, 370km, 35 Seen, 23 Etappen, Gebirgsketten, historisch-mondäne Städte und geheimnisvolle Orte - ein Weg, wie gemacht für Weitwanderfans.

Offizieller Start- und Endpunkt des BergeSeen Trails ist die Traunmündung in Gmunden
Hier befinde ich mich auf 423 Metern über dem Meeresspiegel, der tiefsten Stelle am gesamten BergeSeen Trail. Ab jetzt geht’s mit mir also nur noch aufwärts, das sind doch mal Aussichten! Und die sind hier schon großartig, ohne auch nur einen einzigen Höhenmeter gemacht zu haben. Die historisch-herrschaftlichen Gebäude Gmundens ziehen sich, lediglich durch eine Promenade getrennt, bis zum Traunseeufer. Gegenüberliegend erheben sich die grauen Berge mit weißen Gipfeln des Dachsteingebirges. Im See thront auf einer kleinen Insel mit dem Seeschloss Ort eines der ältesten Bauwerke im Salzkammergut.

Wandern, wo Kaiser Franz Joseph jagte
Ich wandere über die Traun zum Rathausplatz mit dem prachtvollen Rathaus und folge dem Seeufer entlang der herrlichen Esplanade, die seit der Kaiserzeit besteht. An Gmunden schließen die Ortschaften Altmünster und Ebenzweier an, was dem BergeSeen Trail zunächst noch einen urbanen Charakter verleiht. Irgendwann lasse ich das hinter mir, der BergeSeen Trail nimmt Steigung auf und entlang einer aussichtsreichen, offenen Landschaft laufe ich in Neukirchen ein. Mein Weg führt mich durch die Wälder des Naturparks AtterseeTraunsee, tief atme ich ein und aus und lasse mich am Almgasthof Windlegern entspannt auf eine Bank nieder.

In Begleitung von Vogelgezwitscher wandern meine Blicke über das Hochplateau, dessen Besonderheit die Lärchenwiesen sind. Die Lärchen, an sich hier nicht heimisch, wurden auf den Wiesen einst angepflanzt, um einen größeren Nutzwert der Flächen zu erzielen.

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Ein Wegweiser zeigt mir, in welche Richtung ich wandern muss – bergan durchs Höllengebirge. Am Fuß des 1.256 Meter hohen Schwarzecks wandere ich zum Vorderen Langbathsee, der im Süden von steilen Bergwänden begrenzt wird. Ein traumhaft gelegener Bergsee, in dessen klarem, grün schimmerndem Wasser zahlreiche versunkene Baumstämme gut auszumachen sind. Kaiser Franz Joseph gefiel es hier so sehr, dass er sich eine Villa für seine Jagdaufenthalte bauen ließ. Den eindrücklichsten Überblick über den Bergsee erhalte ich beim Hinaufsteigen auf die Hohe Lueg (981 Meter).

Zwei Gustavs am Attersee
Der BergeSeen Trail ist ein ständiges Auf und Ab – und da dem See ein Anstieg folgte, lassen der nächste Abstieg und See nicht lange auf sich warten. Und so stehe ich am Ufer des kleinen Taferlklaussees. Dann folge ich einem naturnahen Pfad, von dem ich bald einen ausgezeichneten Blick zur Adlerspitze habe. Ich erreiche Steinbach am Attersee, wohin sich sowohl der Komponist Gustav Mahler als auch der Maler Gustav Klimt zurückzogen und die Sommerfrische genossen. Der BergeSeen Trail führt oberhalb des Attersees nach Weißenbach und damit ans Ufer des größten, vollständig auf österreichischem Boden befindlichen Sees.

Weiter geht’s durch Wald, bis sich vor mir das Naturschutzgebiet Moosalm ausbreitet. Unvermittelt finde ich mich in einer Landschaft wieder, die mich augenblicklich fasziniert. Auf der 772 Meter hoch gelegenen Moosalm verbinden sich Magergrasweiden und Moorflächen mit dem naturnahen Lauf des Schwarzenbachs (auch Moosbach) zu einer außergewöhnlichen und für Tier- und Pflanzenwelt sehr wertvollen Landschaft. Mit dem Bach erreiche ich den von bewaldeten Berghängen umrahmten Schwarzensee. Es ist ein idyllisches Fleckchen, von dem ich den markanten 1.732 Meter hohen Schafberg schon mal bestaunen kann, bevor mich der BergeSeen Trail seinem Gipfel noch ziemlich nahe bringen wird. Zuvor aber steige ich hinab nach Sankt Wolfgang am Wolfgangsee. Für eine Pause zur Vorbereitung auf den Anstieg hinauf auf 1.306 Meter bietet sich der Ort bestens an

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Schwarzindien liegt am Mondsee
Ich folge dem BergeSeen Trail durch den Ortskern, bald entlang von Weideflächen und anschließend durch dichten Wald hinauf zum Almkogel. Den rund 100 Meter kurzen Abstecher zum Gipfelkreuz in 1.030 Meter Höhe lasse ich mir nicht entgehen. Der Weg dorthin ist ohne technische Schwierigkeiten, nur für den felsigen Gipfel sollte man trittsicher und schwindelfrei sein.

Auf meinem weiteren Weg durch den Wald passiere ich das Felsmassiv der Drachenwand, die durch einen Klettersteig auch Nichtbergsteigern zugänglich gemacht ist. Der Ausgangspunkt für Klettertouren befindet sich in der Ortschaft Sankt Lorenz, womit ich auch den Mondsee erreicht habe. Anschließend folge ich der Beschilderung durch Schwarzindien, ein Wohngebiet mit schicken Häusern und separierten Seegrundstücken. Danach knickt der BergeSeen Trail nach links in Richtung Fuschl am See ab. Nach rechts führt er in das rund 1,5 km nahe Städtchen Mondsee, einen Etappenort am BergeSeen Trail.

Zunächst geht’s durch eine landwirtschaftlich geprägte, offene Landschaft mit Gehöften und Siedlungen und anschließend durch ein Waldgebiet, an dessen Rand ich auf das Forsthaus Wartenfels stoße. Wer die Wanderzeit bis zum Zieleinlauf in Fuschl am See noch etwas hinauszögern möchte, geht von hier aus den kurzen Abstecher hinauf zur Ruine Wartenfels und freut sich über herrliche Aussichten.

In Fuschl am See endet meine Wanderung auf dem BergeSeen Trail. 96km bin ich unterwegs gewesen, auf denen sich rund 7.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg ansammelten. Toll ist’s gewesen und ich bin mir ziemlich sicher, dass die verbleibenden 270km Auf und Ab durchs Salzkammergut zu einem einmaligen, großen Wander- und Landschaftserlebnis werden. Ich habe Salz geleckt und weil ich weiß, dass da noch etwas geht, werde ich es wieder angehen.

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