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WANDERN MIT GENUSS

WANDERN MIT GENUSS

Kulinarische Erlebnisse auf Tour

Text: Michael Sänger/Merlin Kiesel/Annabelle Gummersbach

Wandern und kulinarischer Genuss gehören einfach zusammen. Dabei definiert sich Genuss für jeden und jede ein wenig anders. Der eine genießt das mitgebrachte Picknick auf der ruhigen Lichtung, die andere freut sich auf die Einkehr in einer Wanderhütte oder den Biergarten nach der Tour. Genuss zeigt sich im kühlen Bier, im Glas Wein auf dem Weinwanderweg, in der regionalen Saftschorle, die unmittelbar am Wanderweg hergestellt wird. Im gepflückten Apfel auf der Streuobstwiese, dem charakteristischen Lokalgericht der Region, im selbstgeschmierten Butterbrot.

Doch das, was den Genuss auf der Wanderung so besonders macht, ist das Erlebte. Schmeckt alles nicht gleich viel besser, wenn man es in einer einladenden Umgebung probiert? Mit Blick auf das Tal, die Berge, die Wälder, die Blumenwiesen – wo auch immer man gerade ist. Ist das Getränk nicht deutlich wohltuender, wenn man stolz sein Ziel erreicht hat, den Gipfel hinter sich, sich der Körper nach Erfrischung sehnt? Nicht umsonst gibt es zahlreiche kulinarische Wanderungen oder, anders gesagt, Wanderwege, bei denen Essen & Trinken im Vordergrund stehen. Ein paar solcher Touren mit kulinarischen Höhepunkten stellen wir hier vor. Vielleicht bekommst du ja Appetit …

Gut schlemmen in Österreichs Wanderdörfern
Dass man in Österreich wunderbar wandern kann, ist bekannt. Ebenfalls bekannt ist, dass man dort besonders lecker essen kann. Es liegt also auf der Hand, dass man viele kulinarische Wanderungen findet, die Natur und Genuss verbinden. Denn eine zünftige Wanderjause gehört zu jeder Berg- oder Almwanderung dazu. Bei Österreichs Wanderdörfern bieten 43 Regionen bis in den Herbst hinein rund 130 Wander- und Kulinarikhochgenüsse an. Dabei gibt es Schnaps-, Käse-, Speck-, Kräuter- oder Weinverkostungen – keines der für die österreichische Berg- und Almküche bekannten Grundnahrungsmittel fehlt.

https://www.wanderdoerfer.at/

Passendes Equipment

Vier Wandertouren mit Kulinarik-Tipps. Viel Spaß beim Entdecken und Schlemmen.

Gaumenschmaus in der Steiermark/Schladming-Dachstein

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© Michael Sänger

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Bis ans Ende des Untertals schaukelt der Wanderbus zum Einstieg in die „Höll“. Der atemberaubende Aufstieg durch die Klamm der Riesachwasserfälle ist Teil des Themenweges „Wilde Wasser“ und als Alpinsteig der dramaturgische Höhepunkt. Leitern rauf, Leitern runter, mal hier über einen Steg, dann immer wieder Aussichtsstege, damit man die wilden Wasser der Riesach stürzen sieht. Höher und höher steigt man und erlebt auf der 50m langen Hochseilbrücke einen Adrenalinkick. Eine Hammerpassage, die man allerdings nur von unten nach oben und bei Schwindelfreiheit gehen sollte. Eine alternative Variante führt über Almwege nach oben.

An der Gfölleralm treffen sich beide Wege wieder. Es folgt die wunderschöne Route um den Riesachsee mit dem Aufstieg zum Tagesziel, der Preintalerhütte. Herrlich, wie sich die Bergwelt in dem langgestreckten See spiegelt. Nach der urigen Berallerhütte bei der Kotalm mit deftigen Speisen steigt man im Zickzack bergauf zur Preintalerhütte. Sie liegt wie auf einem Aussichtsbalkon. Die sonnenüberflutete Terrasse wird von Bergwandernden bevölkert. Highlight der Hütte ist das Almkulinarik-Angebot: „Steierischer Käferbohnenhummus mit mariniertem Rote-Rüben-Gemüse“. Eine besondere Erfahrung für die Geschmackssinne bei atemberaubender Aussicht.

Kärnten/Die karnische Milchstraße

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© Michael Sänger

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Ein einzigartiger Genusswanderweg ist die Karnische Milchstraße in Kärnten. Der neue Wanderweg, der aktuell noch weiter ausgebaut wird, führt durch Almen- und Gebirgslandschaften zwischen dem Wolayersee, dem Gailtal, dem Weißensee und dem Friaul in Italien. Angebunden ist die Karnische Milchstraße an den rund 150km langen Karnischen Höhenweg zwischen Sillian und Thörl-Maglern, an dem man sich unterwegs auch gut orientieren kann. Die Karnische Milchstraße verbindet österreichische und italienische (Käse-)Almen. In vielen davon kann man nicht nur bei der Käseherstellung zuschauen, sondern auch übernachten. So z. B. in der Rattendorfer Alm, die Zweibettzimmer mit deftigem Almfrühstück anbietet. Alle Speisen der Hütte stammen aus eigener Produktion, darunter auch der original „Gailtaler Almkäse g. U.“ Wer diese Köstlichkeit probieren möchte, muss einfach hier in der Region wandern.

Salzburger Land/Hochkönig

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© Michael Sänger

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Wildkräuterfans sollten dem Salzburger Land einen Besuch abstatten. Allein rund um den Hochkönig gibt es 16 Kräuteralmen, auf denen man z. B. an Veranstaltungen teilnehmen und bei Wanderungen seine eigenen Kräuter pflücken kann. Möglich ist dies etwa auf dem Obersteghof bei Maria Alm in Rosi Rainers Kräuterworkshop. Erreichbar ist er über den Wanderweg „Den Kräutern auf der Spur“ von der Arbesreitalm zur Hinterjetzbachalm. Auf dieser Rundwanderung kommt der Genuss definitiv nicht zu kurz – ebenso wenig wie Kräuterkunde. So lernen die Teilnehmenden während des Workshops auf dem Obersteghof verschiedene Wildkräuter kennen, die frisch aus Wildwiesen gepflückt werden. Darunter Spitzwegerich, Augentrost, Bärenklau, Giersch, Brennessel und Maggikraut (Liebstöckel). Wenn nach dem Kurs die Rundwanderung fortgesetzt wird, braucht man möglicherweise deutlich länger – warten unterwegs doch jede Menge Kräuter, die man nun bestimmen kann.

Saar-Hunsrück-Steig

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© Svenja Walter

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Als Beispiel für Genusswandern in Deutschland stellen wir den Saar-Hunsrück-Steig vor. Der prämierte Fernwanderweg verläuft auf 410km durch die Wanderregion Saar-Hunsrück. Eingeteilt in 27 Etappen führt er vom saarländischen Perl/Mosel über Idar-Oberstein und den Hunsrück bis zur Römerstadt Trier in Nordrhein-Westfalen. Der Steig ist wie gemacht fürs Genusswandern: Verwunschene Täler verbinden sich mit fantastischen Panoramablicken sowie regionalen Speisen. An besonders schönen Stellen ermöglichen zahlreiche Ruhebänke Picknickpausen mit Aussicht und mehr als 60 „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ entlang der Strecke freuen sich darauf, ihre Wandergäste kulinarisch zu verwöhnen.

Durchs EdelSteinLand zu regionalen Spezialitäten
Als kulinarische Wandertipps konzentrieren wir uns auf die Etappen 13, 14, 15 und 16 des Saar-Hunsrück-Steigs, die durchs sogenannte EdelSteinLand in der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald führen. Noch vor dem Start auf der Wanderetappe lohnt sich am Bahnhof von Idar-Oberstein ein Stopp im integrativen Laden-Café „Ella’s“ der Lebenshilfe Obere Nahe. Hier kann man sich mit Picknick-Beuteln eindecken – und schon ist für Proviant gesorgt. Die 13. Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs schließlich beginnt hoch über Idar-Oberstein am Schloss Oberstein. Die Anlage aus dem 14. Jh. bietet einen malerischen Blick aufs Tal und auf die nächste Station am Weg, die Burgruine Bosselstein. Durch einen dichten Mischwald geht es zu weiter zu einer Obstwiese. Ein schöner Platz fürs Picknick und um die frisch geschmierten Brötchen mit Produkten aus regionaler Erzeugung zu genießen.

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Zusammen mit der Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad führt der Saar-Hunsrück-Steig weiter bis zum Etappenziel und dem Startpunkt für Etappe 14: Herrstein. Beim Betreten des Ortes fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt. Die liebevoll restaurierten Fachwerkfassaden werden nur durch Teile der ehemaligen Stadtmauer oder die Zehntscheune unterbrochen. In der Scheune, in der einst Steuern kassiert wurden, befindet sich ein Restaurant, dessen „Gefillde“ regionale Berühmtheit genießen. Die mit Hackfleisch gefüllten Kartoffelklöße werden hier mit Speckrahmsoße und Apfelmus serviert.

Vorbei am Forellenhof Reinhardtsmühle geht es auf Etappe 15: Der Qualitätsgastgeber bringt jährlich ca. 30.000 Forellen und Lachsforellen auf die Teller. Ein Zwischenstopp lohnt sich. Regional zeigt sich auch die 16. Etappe mit Start in Rhaunen. Hier wartet die Getreidemühle Lorenz auf eine Besichtigung. Seit 1885 werden hier Weizen, Roggen und Dinkel zu feinen Mehlen gemahlen. Wenn der Laden, der Mehl und eigene Wurstprodukte sowie Produkte der Initiativen „Ebbes von Hei!“ und „SooNahe“ verkauft, mal nicht geöffnet ist, dürfen sich Wandernde trotzdem über den Wanderkühlschrank freuen – er ist immer zugänglich.

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